JCS goes OKINAWA

JCS goes OKINAWA

Am 17. Oktober machten sich 4 Mitglieder der Koryu Uchinadi Abteilung auf nach Okinawa, um dort an einem Internationalen Gasshuku teilzunehmen.

Nach über 23 Stunden Flug und 2 Stopps erreichten sie endlich am 18.Oktober Okinawa. Am Rande bemerkt, Okinawa besteht aus über 160 Inseln, von denen nur 47 bewohnt sind.
Einst war Okinawa fast ein halbes Jahrtausend eigenständig: als Königreich Ryukyu (1429-1879), das regen Handel mit anderen Ländern Ost- und Südostasiens trieb. Die Zeugnisse der Geschichte zählen heute zum Unesco Weltkulturerbe, darunter das Schloss Shuri-jo in Naha mit seinen Steinschutzwällen und dem Königliche Garten Shikina-en.

Leider ist das Schloss 2019 einem Brand zum Opfer gefallen und wird zurzeit wieder aufgebaut. Neben den zahlreichen historischen, kulturellen und Kulinarischen Aktivitäten ging es hauptsächlich um gemeinsames Training.

Gekommen war man, um an der „Geburtsstädte“ des Karate zu trainieren. So hatten sich 150 Teilnehmer aus 22 Nationen auf den weiten Weg nach Okinawa gemacht, um bei Hanshi Patrick McCarthy, 10. Dan Koryu Uchinadi zu trainieren.

Abgehalten wurde das Gasshuku im Karate Kaikan. 2017 gegründet um das Wesen des okinawanischen Karate zu vermitteln. Die Kampfsporthalle verfügt über vier quadratische 12-m-Wettkampfplätze, die in einem großen Raum angeordnet sind.

Da in der Einrichtung Kampfsport praktiziert wird, wurden die Böden aus naturbelassenem, unlackiertem rotem Kieferholz hergestellt, das sich angenehm an den Füßen anfühlt. Für die Wandpaneele und Zuschauersitze wurde Hinoki-Zypressenholz verwendet, sodass in der Einrichtung eine gemütliche Atmosphäre mit einem schweren Holz Duft herrscht.

Auf dem Gelände befindet sich auch ein Karate Museum, wo man mehr über die Geschichte des Karate, die unterschiedlichen Meister und Stile des Karate finden kann. Einzelne Exponate berühmter Meister Okinawas können dort betrachten werden, wie Bücher, Waffen oder Kleidungsstücke. Leider ist vieles während der Kämpfe um Okinawa im 2. Weltkrieg verloren gegangen.

Auch eine Bühne für Vorführungen ist auf dem Gelände vorhanden. Hier finden jedes Jahr Vorführungen der unterschiedlichen Karate Stile statt. Diese Mal war sie „Bühne“ für alle Teilnehmer des Gasshuku

Das gemeinsame Training umfasste die bekannten Kihon-Übungen Heishu-, Kaishu und Kamae-waza etc.und es gab für die Teilnehmer noch etwas Besonderes zu erlernen.
Während die erste Gruppe die Kata Tsuki-Naka [突き中の型] (chin. Chuan Xin Zhong) eine Form aus dem Yong-chun Weißen Kranich Kungfu, mit der dazugehörigen Anwendung, oder auch Bunkai, Analyse der einzelnen Bewegungen erlernte, befasste die zweite Gruppe sich mit dem Yamane-ryu Kobudo.

Hier im Besondern mit dem Pechin-Kumi-Bo, einem Zwei-Personen-Drill mit Angreifer und Verteidiger. Diese Übung entwickelte sich aus der Tokumine no kun [徳嶺の棍… aka Tukunmi nu Kun Bo Form

Hier setzen sich Marina, Astrid und Markus mit den Feinheiten auseinander. Zukünftig soll das Training mit dem Bo und anderer Kobudo Waffen in das regelmäßige Training von den dreien aufgegriffen werden.

So war die Reise nach Okinawa ein einzigartiges Erlebnis für alle. Angefangen von den vielen, schönen Eindrücken die man über die tolle okinawanische Kultur und die Insel gewinnen konnte, bis hin zum gemeinsamen Training.

Innerhalb der wenigen Tagen wurden viele neue Freundschaften mit Menschen geschlossen, die die gleiche Leidenschaft teilen. So wurde sich viel über einzelne Techniken und neue Denkens Weisen ausgetauscht. Alles in allem ein einprägendes Erlebnis für alle Teilnehmen, an das man sich gerne zurück erinnert.